Die Moritat vom Tod des Königs
Höret mich an, laßt Euch berichten - aus and´ren Städten komm ich her - zu kennen neueste Geschichten denn Ihr wißt hier wohl gar nichts mehr.
Doch leider weh, an diesem Tag vielleicht für uns gar ohne Glück, weiß ich nur eine Moritat - gebt mir nur schnell ein Kupferstück!
Sie ist gar schaurig anzuhören so ist sie leider dennoch wahr - laßt Euch beim zahlen nur nicht stören, ich warte gern bis alle da!
Großes Unheil ist gescheh´n: Unser König Kordasten ist gestorben alt an Jahren, ohne je ein Kind zu haben.
Er hat geschlagen große Schlachten die uns einst den Frieden brachten, hat die Jedasor´ verjagt - schon das war eine Heldentat.
Die die uns die Arbeit frönten, unter der wir alle stöhnten; statt Steuern gab er Ihnen Schläge und jagte sie dann Ihrer Wege.
Auch hat er uns hergebracht den Handel mit der Nachbarschaft, hat erobert Gondaher, geschaffen so den Weg zum Meer.
Erblüht ist somit uns der Handel in Zeiten voller großer Wandel. Geleitet hat er mit Geschick und uns bescheret unser Glück.
Wer soll bloß nun das Zepter schwingen, was wird die neue Zeit uns bringen? Ich wünscht von Glück könnt ich Euch singen doch leider nur von ernsten Dingen.
Das Leben wird schon weitergeh´n; was bald geschieht - wir werden seh´n. drum laßt uns alle beten nun - die Obrigkeit wird gutes tun.”
|